Die Grenzen Sachsen-Anhalts sind artifizielle, politische Festlegungen jüngeren Datums. Einige Teilregionen an den Rändern Sachsen-Anhalts sind durch die neuen Grenzziehungen von ihrem historischen Hinterland abgeschnitten worden. Eine mögliche, positive Zukunft der Stadt- und Siedlungsstrukturen könnte in einer Neufestlegung dieser Trennlinien liegen.
Durch eine intensive regionale Vernetzung würde eine Föderation aus urbanen „Cluster-Cities“ und „Ruralen Republiken“ entstehen. Die „Ruralen Republiken“ formen durch regionale Wertschöpfungsketten neue, spezifische und grenzüberschreitende Raummodelle. Die Ländergrenzen würden verschwinden. Großes Potenzial hätte zum Beispiel die Region rings um den Harz. Der zentrale Landschaftsraum würde der gesamten Region auf niedersächsischer und thüringischer Seite eine neue Identität geben: „Republic of Harz“. Insgesamt leben hier rund 800.000 Einwohner, es wäre einer der einwohnerstärksten Räume Mitteldeutschlands.
pdf Artikel »Rurale-Republiken« Süddeutsche Zeitung | Publikation »Weniger ist Zukunft« Hg. Bauhaus Dessau