Eine Schiffsreise | »Die größte Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen« (John Locke)
Die Kindertagesstätte der Marienkirchgemeinde zu Stötteritz ist eine der ältesten Leipzigs. Da die räumlichen Kapazitäten des vorgründerzeitlichen Gebäudes nicht mehr ausreichen, plant die Gemeinde einen Um- und Neubau auf dem Grundstück der bestehenden Einrichtung.
Vorgeschlagen wird ein skulpturaler Bau, der mit seiner Holzoptik und den Bullaugenfenstern die Phantasie der Kinder beflügeln soll. Er erinnert an eine Arche, die schützend und gleichzeitig zum Spielen anregend die Kinder empfängt und auf eine große Reise mitnimmt. Das winkelförmige Gebäude schließt den Blockrand zur Oberdorfstraße hin zweigeschossig und schiebt sich mit einem Geschoss in den Garten. Im Erdgeschoss liegen die Funktionsräume und die Kinderkrippe, die direkten Zugang ins Freie besitzt. Das Obergeschoss beherbergt den Kindergarten mit einer großen Terrasse und einem Spielhaus.
Ein großzügiges zentrales Foyer dient als Verteiler und wird gleichzeitig als gemeinsame »Spielstätte« genutzt. Durch zuschaltbare Räume bzw. Möbel bieten sich hier unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten: vom gemeinsamen Morgenkreis über Klettern an den Spielmöbeln und Theaterspielen auf einer Bühne bis hin zu gemeinsamen Feierlichkeiten. Durch Öffnen eines Wandschrankes wird das Spielfoyer zu Kinderküche und Restaurant verwandelt, wo gemeinsam gekocht, gebacken und gegessen werden kann.
Im Bestandsgebäude werden die Verwaltung und die Lernwerkstatt zum Forschen und Experimentieren untergebracht. Dorthin können die Kindergartengruppen bewusst zur »Arbeit« oder zum »Experimentieren« gehen, um ihre Welt spielerisch zu erforschen.