»Den Verkehrsraum als Teil des öffentlichen Raums zu begreifen (…) muss das Ziel zeitgenössischer Baukultur bei der Weiterentwicklung von Verkehrsinfrastruktur sein.«
Im Rahmen der Veranstaltung BAUKULTUR_VOR_ORT der Bundesstiftung Baukultur inszenierte KARO* in Kooperation mit Kerstin Faber und Studenten der Schauspielschule Hans-Otto eine künstlerische Intervention im öffentlichen Raum von Leipzig: Eine menschliche Wanderbaustelle mit spezifischem Dress-Code und bekannten Accessoires aus dem Repertoire des öffentlichen Raums stellte für einen Tag die Vorfahrt des Verkehrsraums in Frage. Der bekannte Rot-Weiß-Zeichencode von Baustellen wurde für einen Tag zweckentfremdet. Temporäre Öffentlichkeiten zeigten für wenige Augenblicke, was dauerhaft möglich wäre. Die Wanderbaustelle half Kindern, Alten und Hilfsbedürftigen über die Straße, sie besetzte Verkehrsinseln, klaute der Straße Raum für die Erweiterung eines Gehwegs zum linearen Platz oder reagierte auf Zuruf, wie bei einem Wunschkonzert des Öffentlichen Raums.