Offenes Haus im Stadtteil | In Anbetracht des neuen gesetzlichen Anspruchs für Eltern auf Kindergartenplätze ab dem 3. Lebensjahr, muss die Stadt Frankfurt in den nächsten Jahren zahlreiche neue Kinderbetreuungsmöglichkeiten schaffen. Aus Gründen der schnellen und kostengünstigen Realisierung möchte die Stadt dazu wie schon andere Metropolen auf serielle, aber individuell variable Baukastensysteme zurückgreifen. Anhand von vier exemplarischen Standorten im neuen Stadtteil Riedberg sollte im Rahmen des Wettbewerbs ein solches System entwickelt werden.
Die Entwurfsidee folgt neben den Prinzipien von energetischer Nachhaltigkeit dem angestrebten Ziel, ein sich zum Garten hin öffnendes Haus zu entwerfen, das eine Vielzahl von Nischen, Verweil- und Begegnungsräumen bietet und als »offenes Haus« im Stadtteil wahrgenommen wird. Die Nordfassade weist aus energetischen Gründen nur wenige, funktional notwendige Öffnungen auf. Dennoch ist dieser Eingangsseite jeweils ein kleiner öffentlicher Raum vorgelagert, der auf das umliegende Viertel anziehend wirken soll und den Eingang inszeniert. Die geschlossen-geschuppte Fassade aus farbigen Aluminium-Rauten zeichnet ein Pixel-Bild, das jeder Einrichtung einen unverwechselbaren Charakter gibt. Zentrum des Gebäudes ist eine Halle, die von einer hölzernen Dachkonstruktion aus polygonalen Waben überspannt wird. Sie ruht im Norden auf dem monolithischen Verwaltungs- und Eingangsbereich und im Süden zum Garten hin auf zweigeschossig durchgesteckten Gruppenräumen, welche eingestellt in eine Terrassenlandschaft zwischen innen und außen vermitteln. Die Gruppenräume sind als polygonale Körper ausgebildet, die das Bindeglied zwischen Terrasse und Halle bilden und flexibel über Schiebewände zusammenschaltbar sind. Das Baukastensystem, kann flexibel an die unterschiedlichen Grundstücke und Raumprogramme angepasst werden. Schwankungen von Raumbedarf und Grundstücksbreiten sind durch Drehung der Gruppenraumkörper aufnehmbar.