Plastische Skizze | Für die Deutsche Botschaft in Warschau soll auf einem Baum bestandenen Grundstück ein neues Kanzlei- und Residenzgebäude entstehen. Mit einem dreigeschossigen Riegel, der die Kanzlei aufnimmt, setzt der Entwurf eine Kontur zur Straße »Ulica Jazdów« und gleichzeitig die Begrenzung eines Innenhofes, der sich nach Osten hin zur Landschaft öffnet. Der Baumbestand des Grundstückes bindet direkt an die »Warschauer Böschung« an. Inmitten dieses Parkes steht der zweigeschossige Solitär der Residenz.
Der Haupterschließungsweg führt von der ul. Jazdow aus durch das Kanzleigebäude, separiert zugleich öffentliche Bereiche und eigentliche Kanzleiräume von Hausmeister- und Dienstwohnungen, und bindet im Anschluss die Residenz an. Unmittelbar der Hauptzuwegung zugeordnet sind die transparenten öffentlichen Bereiche der Kanzlei, wie Mehrzweckraum, Foyer und Schalterhalle.
Äußerlich präsentieren sich die Körper als Betonkuben mit farblich und räumlich akzentuierenden Glasflächen. Durch ein Wechselspiel offener und geschlossener Flächen mit Bezügen zur Landschaft werden Raum- und Lichtwirkungen erzielt, die Feinbearbeitung der Oberfläche erfolgt im künstlerischen Dialog. Deutsche und polnische Künstler und Historiker erhalten das Angebot, im Dialog miteinander und in Zusammenarbeit mit den Architekten die Oberflächen der neutralen Rohskulpturen zu verwandeln. Die Fassade wird zur Projektionsfläche, auf der sich mit künstlerischen Mitteln ein Spannungsfeld zwischen historischer Reflexion und visio- nären Ausblicken inszenieren lässt. Und obwohl die ernsthafte Auseinandersetzung mit Geschichte unabdingbar sein wird, wird es ebenso den spielerischen Umgang mit dem Thema Nationalität geben.