Striesener Rahmen | Die Dresdener Wohnungsgenossenschaft Johannstadt eG plant auf einem unbebauten Eckgrundstück im Stadtteil Striesen ein Mehrfamilienhaus zu errichten.
Das Baugrundstück befindet sich an der Grenze zwischen Quartieren mit Villenbebauung und Bereichen mit weitgehend geschlossenen Straßenzeilen.
Das neue Wohnhaus schließt als fünfgeschossiges Gebäude zuzüglich eines Penthouses das Quartier. Es schafft somit zur Haydnstraße hin einen homogenen Straßenabschnitt und bildet gleichzeitig zur Krenkelstraße hin eine Ecke aus, die im Erdgeschoss funktional und gestalterisch entsprechend markiert wird. Die Plastizität des Baukörpers reagiert mit den Höhen von Sockel- und Traufbereich auf die Höhenentwicklung der unmittelbar benachbarten Häuser. Das Dachgeschoss ist entsprechend zurückgesetzt.
Gestaltung und Ausstrahlung des Hauses entwickeln sich aus der Wohnnutzung heraus. Die Nord‑/Süd‑Orientierung des Wohnriegels an der Haydnstraße bzw. die Ost‑/West‑Orientierung an der Krenkelstraße implizieren eine Ausrichtung der Hauptwohnbereiche nach Süden bzw. Westen – mit jeweils sehr breiten Loggien. Die Möglichkeit der individuellen Nutzung eines möglichst großen Freiraums, der sich in unmittelbarer Nähe zum Wohnzimmer ergibt, ist gleichzeitig mit einem baulichen Schutz gekoppelt: eine vorgesetzte Fassadenscheibe mit strukturierter Putzoberfläche und eingestellten Rahmen aus Betonfertigteilen von hoher Oberflächengüte bietet gewissermaßen Deckung, vermittelt Geborgenheit. Die Scheibe dient als Sichtblende, die unteren Rahmenbänke können als Ablage für Pflanzen oder die Teekanne genutzt werden.
Jede Wohnung besitzt auf diese Weise ihren Rahmen, ihr Fenster zur Stadt. Über hervortretende Rahmen erhalten auch die Zugänge zu den Gebäuden und die Eckeinheit ihre räumliche Fassung.