Wärme zeigen – Fassadengestaltung des Heizkraftwerks der Leipziger Stadtwerke
  - +

Roter Ziegel, roter Faden | Rote Ziegel könnten den roten Faden einer Unternehmenskultur bilden, die den Bogen zwischen Industriegeschichte und Innovation spannt. Anregung bieten sowohl die historische Bausubstanz am Standort selbst als auch die geplante neue Firmenzentrale im potenziellen „Campus Südost“ zwischen Richard-Lehmann- und Arno-Nitzsche-Straße.

Das Material ist langlebig, nachhaltig und regional gebräuchlich. Sein Herstellungsprozess im Ofen und seine Farbigkeit assoziieren gespeicherte Wärme und prädestinieren es damit als überzeugendes Basismaterial für die Außenhaut der Kraftwerksgebäude. Diese bilden gemeinsam mit dem Wärmespeicher und dessen energetischer Stadttapete aus Aluminium das eindrückliche und differenzierte bauliche Ensemble des Heizkraftwerkes.

Die Gliederung der Fassade erfolgt über das Wechselspiel von horizontalen, vertikalen sowie leicht verkippten Elementen. Sie sind von der Reihung bzw. Verdrehung von Laufrädern und Schaufeln einer Dampfturbine – als dem Herzstück der Kraftwerksanlage – inspiriert. Besondere Prägnanz entsteht durch die Schrägstellung der verklinkerten Fassadenplatten und die dadurch erzeugte Schattenbildung. Die horizontale Staffelung in unterschiedlichen Höhen orientiert sich an den Räumlichkeiten im Inneren und sorgt für Maßstäblichkeit und Erfassbarkeit der Dimensionen. Tore, Fenster und Lüftungsöffnungen können gut in diese Fassadenordnung eingepasst werden. Anthrazitfarben kontrastieren sie zu den Ziegelwänden. Die Lüftungsöffnungen und Verkleidungen der Rohrbrücken werden mit Streckmetall im selben Farbton semitransparent umhüllt.

Aluminiumplatten neben den Toren dienen der Orientierung und stellen die gestalterische Verbindung zum Wärmespeicher her. In Wiederkehr von Elementen der dortigen Fassade werden sie in die Ziegelhaut der Kraftwerksgebäude eingelassen. Ausgestanzt sind jeweils die Bezeichnung des Gebäudes sowie seine Verortung im Lageplan des Komplexes.

Für die Südfront des Kraftwerksgebäudes wird die Integration von zwei Feldern vorgeschlagen, welche über Raster(Mosaik-)bilder auf abstrahierte Weise historische und zeitgenössische Formen der Energiegewinnung darstellen. Über sechs unterschiedliche Steinfarben wird eine Pixelung erzeugt. Alternativ ist ein Einsatz von Photovoltaikplatten im Fassadenraster denkbar.


Projekte  |  Wettbewerbe
KARO*
Büro
Kommunikation  |
Architektur  |
RaumOrdnung